Große Tarifreform im HVV: Deutschlandticket startet am 1. Mai

Die SPD Lurup informierte vor der S Elbgaustraße über das neue Deutschlandticket, mit dem man für 49 deutschlandweit den Nah- und Regionalverkehr nutzen kann

Zum Start des Vorverkaufs des am1. Mai bundesweit startenden Deutschland-Ticket hat die SPD hamburgweit informiert. Die SPD Lurup war an der S Elbgaustraße präsent und informierte über das neue Ticket. Der HVV hat damit die größte Tarifreform seit seiner Gründung verbunden.

Mit dem Deutschlandticket kann man für 49 Euro deutschlandweit den Nah- und Regionalverkehr nutzen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bezahlen durch den Arbeitgeberzuschuss maximal 34,30 Euro. Auszubildende können das BonusTicket für 29 Euro erhalten und Hamburgs Schülerinnen und Schüler zahlen nur 19 Euro. Durch die Erhöhung des Sozialrabattes kann für Berechtigte das Deutschlandticket für nur 19 Euro abonniert werden. „Lange war der HVV nicht mehr so günstig und so einfach“, freut sich der Vorsitzende der SPD Lurup und Bürgerschaftsabgeordnete Frank Schmitt. „Die neuen Tarife bedeuten für viele Menschen eine spürbare finanzielle Entlastung – insbesondere für Schülerinnen und Schüler sowie Azubis. Abonnentinnen und Abonnenten können je nach Zonen bis zu 166 Euro im Monat sparen“, so Schmitt.
Alle, die bereits ein HVV-Abo besitzen, das bisher mehr als 49 Euro kostet, haben zum 1. Mai automatisch ein HVV-Deutschlandticket. Das bedeutet: Ohne weiteres Zutun reduziert sich der Preis für das Abo ab dem 1. Mai auf 49 Euro. Das HVV-Deutschlandticket ist dann bundesweit im öffentlichen Regional- und Nahverkehr in der 2. Klasse gültig. Im HVV können alle Busse, U- und S-Bahnen, Regionalzüge und Fähren genutzt werden. Neukundinnen und -kunden können mit dem Start des Vorverkaufs seit 3. April das HVV-Deutschlandticket über die switch-App erwerben. Personen, die nicht über ein Smartphone verfügen, können es alternativ auch als Chipkarte bekommen, der Kauf ist ganz einfach online möglich.
Arbeitnehmerinnen und -nehmer, die bisher das Profi-Ticket beziehen, erhalten dieses künftig als bundesweit gültiges Deutschlandticket für maximal 34,30 Euro im Monat. Wenn der Arbeitgeber seinen Zuschuss von 12,25 Euro auf 21,55 Euro erhöht, kann dieser seinen Mitarbeitenden das Profi-Ticket Premium für 25 Euro anbieten, das dann im HVV-Gebiet zusätzlich die Mitnahme von einer weiteren Person und bis zu drei Kindern an Wochenenden und Feiertagen ermöglicht.
Auf Basis des Deutschlandtickets ermöglicht es die Stadt Hamburg ihren mehr als 200.000 Schülerinnen und Schülern, statt für bisher 30 Euro (Hamburg AB) mit dem SchulSpezial für 19 Euro bundesweit den ÖPNV nutzen zu können – und damit für knapp 60 Cent pro Tag. Frank Schmitt: „Das ist der nächste große Schritt hin zu einem kostenlosen ÖPNV für Schülerinnen und Schüler in Hamburg“.

Bundesweite und nachhaltige Mobilität zu vergünstigtem Preis gibt es ab dem 1. Mai auch für Auszubildende: Sie erhalten das Deutschlandticket im Rahmen des bekannten BonusTickets mit Arbeitgeber-Zuschuss dann für 29 Euro im Monat. Das Angebot wird zusätzlich durch eine attraktive Mitnahmeregelung erweitert: An Wochenenden und Feiertagen können jeweils ein Erwachsener und drei Kinder unter 14 Jahren mitgenommen werden.
Der Sozialrabatt der Stadt Hamburg wird mit Start des Deutschlandtickets von bisher 24,80 Euro monatlich auf 30 Euro angehoben. Personen, die existenzsichernde Leistungen erhalten, können somit für nur 19 Euro pro Monat bundesweit den Nahverkehr nutzen. „Damit wird Hamburg eine der ganz wenigen Regionen sein, die für weniger als 20 Euro eine Ausgabe des Deutschlandtickets an Personen mit geringem Einkommen sicherstellt. In Kombination mit dem SchulSpezial-Angebot erhalten dann Kinder aus einkommensschwachen Familien ihr Deutschlandticket kostenlos“, erläutert Frank Schmitt.
Studierende, die ihr bestehendes SemesterTicket zum bundesweit gültigen Deutschlandticket machen möchten, können es ganz einfach und flexibel monatlich upgraden. Die Preise: 17,67 Euro (SemesterTicket 8 Ringe), 18,20 Euro (SemesterTicket 5 Ringe). Zum kommenden Wintersemester sind weitere Vergünstigungen in Planung. Frank Schmitt weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Hamburgische Bürgerschaft in Ihrer letzten Sitzung dazu beschlossen hat, dass sich der Senat beim Bund dafür einsetzen soll, dass ab Oktober 2023 das Semesterticket im Rahmen eines Solidarmodells bundesweit in das Deutschlandticket überführt werden kann.
Für alle, die kein Abo möchten, wird es im HVV günstige Monats- und Wochenkarten geben. Die Wochenkarte gibt es für 29 Euro, die Monatskarte kostet 69 Euro. Beide Karten sind im HVV-Gesamtnetz gültig und kosten weniger als die bisherigen Wochen- und Monatskarten für den Bereich Hamburg AB. Zum Vergleich: Bisher kostet eine Monatskarte für Hamburg AB 118,20 Euro, für das HVV Gesamtnetz 262 Euro. Der Sozialrabatt von 30 Euro ist auch auf die Monatskarte anwendbar, so dass die volle Mobilität im HVV Gesamtnetz dann für 39 Euro monatlich erhältlich ist. Das Angebot der Einzel-, Tages- und Gruppenkarten im HVV bleibt übrigens unverändert bestehen.
„Bei dieser fast revolutionären Tarifreform für Deutschland legt Hamburg noch eine große Schippe drauf. Schülerinnen und Schüler, Azubis und Menschen, die auf Hilfe zum Lebensunterhalt angewiesen sind, werden noch deutlich stärker entlastet. Insgesamt wird die Stadt für die Kofinanzierung, den Ausgleich der Mindereinnahmen und die Bezuschussung der Ticketoptionen SchulSpezial sowie den Sozialrabatt bis 2025 bei über einer halben Milliarde Euro liegen. Damit machen wir den Nahverkehr in Hamburg für viele Fahrgäste deutlich günstiger, gerade in einer Zeit, in der vieles teurer wird. Aber der Ausbau in qualitativer und quantitativer Hinsicht muss finanziell auch noch gestemmt werden: der Schnellbahnausbau, die Angebotsoffensive, der Weg zum Hamburg-Takt und vieles mehr. Deshalb ist es wichtig, dass sich der Bund ab 2026 dauerhaft mit der Hälfte auf Basis der echten Kosten am Deutschland-Ticket beteiligt“, so Frank Schmitt abschließend.